Die heutige Pfarrkirche weist Baubestandteile mehrerer Zeitphasen auf. Bereits in der Papsturkunde von 1246 wird Thalexweiler als Pfarrei erwähnt. Die Abtei Tholey war Inhaberin des Patronatsrechtes und des Zehntrechtes. Die im Jahre 1784 errichtete Kirche ist ein einfacher Saalbau mit dreiseitigem Schluss und einem sich östlich anschließenden älteren Turm. Der verputzte Bruchsteinbau weist vorspringende Eckquader und eine mit Quadern verblendete Westfassade auf. Die Weite des Saalbaus beträgt 11,55 m und die Länge 32,50 m. Die Westfassade ist ein prunkvolles Schaustück mit einem für Dorfkirchen außerordentlich seltenem Aufwand in sehr frühem Klassizismus gehalten. In der mit Quadern verblendeten Wand befindet sich ein rundbogiges Portal, dessen architektonische Umrahmung ein auf Rundsäulen mit korinthischen Rokokokapitellen ruhendes Gebälk mit Giebelaufsatz ausmacht. Die Bekrönung bildet das Wappen des Priors von Tholey, welches in das Wappen der Abtei Tholey (Lilien und Raben) gesetzt ist. Die Inschrift lautet S. ALBANO ERECXIT CONVENTVS THOLEGIENSIS: Die größeren Buchstaben bildeten einst ein Chronogramm. Dieses wurde bei der Restaurierung des Portals 1929 ebenso wie das Wappen des Prior d‘ Hame verdorben. Als Baumeister und Architekt, dies bemerkenswerten früh-klassizistischen Baues konnte Nicolas Robin aus Falkenberg in Lothringen ausfindig gemacht werden. Das Schiff mit vier Fensterachsen geht in den etwas schmäleren Chor über, der wie das Schiff rundbogige geschlossene Fenster aufweist. Die Ecken sind außen durch eine Quaderung betont. Mit einer Seite setzt der Chor am wesentlich älteren Turm an. Der Turm öffnet sich nach Osten und Süden hin in einem Spitzbogen mit Hohlprofil. Auf der Nordseite ist ein einfaches mit Nasen besetztes Spitzbogenfenster zu sehen. Im Turminneren befindet sich ein Kreuzgewölbe mit hohlgekehlten Rippen. Reste von Gesimsen weisen auf weitere Geschosse hin. Im Obergeschoss sind zwei rundbogige Schallöffnungen auf rechteckigen Pfeilern mit abgefaßten Kanten zu sehen, die dem romanischen Formengut entspringen. Die gotischen Formen verweisen ins 15. Jh. wozu auch ein Gewölbeschlussstein mit dem Wappen des Tholeyer Abtes Nikolaus von Löwenstein passt. Eine dendrochronologische Untersuchung bestätigte die Datierung in die Zeit um 1480. Der Helm des Turmes ist eine achteckige geschieferte Pyramide, die ebenso wie der Dachstuhl über Schiff und Chor ein beeindruckendes Meisterwerk der Zimmermannskunst ist. In den Jahren 1966 bis 1968 wurde die Kirche durch einen Anbau des Trierer Baurats H. O. Vogel auf der Nordseite entscheidend erweitert und im Innern grundlegend umgestaltet. Im Innern der Kirche befinden sich unter anderem:
- Hauptaltar mit einem beeindruckenden Corpus Christi und einem Gemälde der Auferstehung. Schöpfer des Altars war Josef Giner, der Ältere, aus Thaur bei Innsbruck, er stand ursprünglich in der Wallfahrtskirche in Klausen, Mitte des 18. Jh.
- Bei den beiden Seitenaltären und der Kanzel aus der Mitte des 18. Jh. handelt es sich noch um die ursprünglich vorhandenen Werke des Bildschnitzers Klesen aus Scheuern.
- Figuren: Hl. Johannes der Täufer, Holzplastik aus der 1. Hälfte des 19. Jh. HI. Franziskus, Holzplastik aus der 1. Hälfte des 19. Jh. Hl. Albanus, Holz, um 1780, HI. Wendelin, Holzplastik, Mitte 18. Jh., Pieta, Terrakotta, 1922, gestiftet für die Gefallenen des 1. Weltkriegs, Hl. Barbara, Terrakotta, um 1900
- Eingangsbereich des Anbaus 1967: Erzengel Michael, Terrakotta, um 1900
- Gedenktafel für Pfarrer Johann Heinrich Demerath im Eingangsbereich auf der Südseite. Bei Erdarbeiten stieß 1911 man auf das Grab des Pfarrers, der in seiner Amtszeit von 1763 bis 1820 maßgeblich am Kirchenneubau 1784 beteiligt war.
Autor: Johannes Naumann; Textquelle: Naumann, Johannes: Historischer Kalender Lebach 2009 - Die Lebacher Kirchen, Februar 2009